Was ist eigentlich Psychotherapie?
Psychotherapie und seelisches Wohlbefinden (1. Teil)
In einer modernen „Leistungsgesellschaft“, in der der Mensch immer mehr danach strebt, noch effizienter und effektiver zu werden, wird allzu oft darauf vergessen, dass dieses Streben nach „noch mehr“, nach dem „noch besser sein“, zusehends einen hohen Preis fordert – nämlich die Gesundheit!
Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele und nur allzu gerne wird bei einer oberflächlichen Betrachtung leider auf die letzten beiden Aspekte – nämlich Geist und Seele - vergessen. Das spiegelt sich inzwischen in einem sehr deutlich sichtbaren Ausmaß auch in den Krankheitsbildern in der modernen Gesellschaft wieder. Die Anzahl an Burn-Out-Erkrankungen, Depressionen, Angstzuständen und Panikattacken steigt stetig an! Eine Trendwende ist hier unter den gegebenen Rahmenbedingungen in weite Ferne gerückt – doch was kann bzw. soll man im konkreten Fall tun?
Eine Möglichkeit bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen seine eigene Gesundheit gezielt zu fördern und positiv zu beeinflussen wäre, eine Psychotherapie zu machen. Doch was ist Psychotherapie überhaupt? Darauf möchte ich im 1. Teil meiner Beitragsreihe zum Thema „Psychotherapie und seelische Gesundheit“ etwas näher eingehen.
Was ist Psychotherapie?
Der Begriff „Psychotherapie“ stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet, den Menschen in seiner Ganzheit - das heißt seine Seele, sein Gemüt, seinen Verstand, seine Lebenskraft - zu unterstützen, zu heilen, zu pflegen und auszubilden.
Psychotherapie gilt im österreichischen Gesundheitsbereich als eigenständiges Heilverfahren für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder psychosomatisch bedingten Leidenszuständen und Verhaltensstörungen. Die Rahmenbedingungen für Psychotherapie sind umfassend im „Psychotherapiegesetz“ geregelt.
Psychotherapie findet meist in einer Beziehung zwischen einer Psychotherapeutin und einem Patienten - oft auch Klient genannt - statt. Im Zentrum stehen dabei das Gespräch und der Austausch des Klienten mit einer Psychotherapeutin. Im psychotherapeutischen Setting sind grundsätzlich Einzel- und auch Gruppen-therapien möglich. Paar- und Familientherapien können ebenso offeriert werden, wie spezielle Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie. Je nach psychotherapeutischer Methode können die Gespräche und der Austausch (beispielsweise durch gezielte Übungen und Rollenspiele) unterstützt und gefördert werden.
Wo kann Psychotherapie hilfreich sein?
Eine psychotherapeutische Behandlung kann dann hilfreich sein, wenn seelische Leidenszustände und psychosomatische Probleme nicht mehr allein (und auch nicht mit Hilfe der Familie und/oder von Freunden) bewältigt werden können. Speziell wenn Probleme wiederkehrend auftreten, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass sich dahinter vielleicht ein ungelöster innerer Konflikt verbirgt – hier ist es ratsam professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Um einen Überblick und ein Gefühl dafür zu bekommen, wann Psychotherapie hilfreich sein kann, hier eine kurze Auflistung von möglichen Problemstellungen:
Ängste und Angstzustände, die die Lebensqualität einschränken
Belastende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen wie z. B. immer wiederkehrende Gedanken, den Drang, sich immer wieder zu waschen, zuzusperren usw.
Depressionen, gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit sowie Antriebslosigkeit rücken bei diesem Krankheitsbild immer mehr in den Vordergrund
Süchte wie z. B. Abhängigkeit von Alkohol, Drogen, Medikamenten, Essen etc.
Psychosomatische Erkrankungen, also Krankheiten, die sich körperlich zeigen, allerdings mit ungelösten sowie belastenden psychischen Problemen zusammenhängen. Das können z. B. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, entzündliche Darmerkrankungen, Migräne, Magersucht, Fettsucht, Ess- und Brechsucht, Asthma bronchiale, Bluthochdruck und Allergien sein.
Funktionelle Störungen, das sind häufig wiederkehrende körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben, wie z. B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, sexuelle Probleme, Atemnot, Herzbeschwerden und Verspannungen. Diese Symptome können aber auch durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden.
Belastende Lebenssituationen und Lebenskrisen wie z. B. bei schweren oder chronischen Erkrankungen, bei einer Behinderung, beim Verlust von Partnern, Kindern oder Eltern oder auch beim Verlust des Arbeitsplatzes
Traumata, z. B. die Verarbeitung einer schweren Verletzung verursacht durch einen Verkehrsunfall, oder die Verarbeitung von psychischen Ausnahmesituationen ("Posttraumata") ausgelöst durch überwältigende Ereignisse (Gewalt, Krieg oder Katastrophe).
Probleme und Krisen in der Partnerschaft und in der Familie wie z. B. sexuelle Probleme, nicht mehr miteinander reden können, Trennung und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern
(Quelle: Gerhard Stumm: „Handbuch für Psychotherapie und psychosoziale Einrichtungen“)
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zusammenfassend kann man sagen, der Sinn und Zweck einer Psychotherapie besteht grundlegend darin:
Mit der Unterstützung eines/er erfahrenen PsychotherapeutIn kann eine Psychotherapie im Krankheitsfall die seelische Gesundheit positiv beeinflussen und mithelfen, ganz gezielt wieder mehr Lebensmut, mehr Lebensqualität und mehr Lebensfreude in das eigene Leben zu bringen.
Im 2. Teil meiner Beitragsreihe gehe ich auf Überlegungen ein, mit denen man sich üblicherweise vor Beginn einer Psychotherapie konfrontiert sieht. Ich würde mich freuen, wenn Sie auch da wieder mitlesen!
Sollten Sie Fragen haben oder vielleicht gerade selbst in einer herausfordernden Lebenssituation feststecken, scheuen Sie sich bitte nicht, Hilfe von Experten anzunehmen. Gerne stehe ich Ihnen in solchen Situationen mit meiner Erfahrung und mit meinem Fachwissen zur Seite. Kontaktieren Sie mich – rufen Sie mich an!
In diesem Sinne - herzlichst
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